Willi Benz,

der Wegbereiter der Suisekikunst in Deutschland

und Europa

Das 25-jährige Bestehen der Deutschen Suiseki-Gesellschaft ist ein

großer Erfolg.

Dieser Erfolg hat nicht viele, sondern einen Vater:

W i l l i B e n z .

Seine Verdienste für die Deutsche Suiseki-Gesellschaft, für die

European Suiseki Association, für die Entwicklung und Verbreitung

der Suiseki-Kunst in der ganzen westlichen Hemisphäre können

gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Umso bedauerlicher ist es, dass es Willi Benz nicht mehr vergönnt

war, mit uns das 20-jährige Jubiläum der Deutschen Suiseki-

Gesellschaft zu feiern.

Willi Benz hat diesen Verein 1993 gegründet.

Er selbst hat ihn von 1993 bis 2002 und von 2008 bis 2011 als

Präsident geführt. Dabei war er in dieser Zeit mehr als ein

Vereinspräsident, er war die unangefochtene, allseits akzeptierte

Autorität auf dem Gebiet der Suiseki-Kunst.

Auch in den Jahren dazwischen setzte er sich als Ehrenmitglied

und als Spiritus Rector der Deutschen Suiseki-Gesellschaft

unermüdlich für diesen Verein und die Suiseki-Kunst ein.

Zusammen mit seiner Ehefrau, Gudrun Benz,

gelang es Willi Benz, eine Brücke in den fernen Osten zu schlagen.

Aus seinen vielen Reisen nach China, Japan und Korea ergaben

sich persönliche Kontakte mit asiatischen Suiseki-Kennern, die ihr

Wissen mit Willi Benz teilten.

Und Willi Benz ließ uns alle daran teilhaben.

Er war nicht nur ein Gelehrter im besten Sinne,

sondern er war auch ein engagierter Lehrer,

mit dem Sendungsbewusstsein, die Suiseki-Kunst in ihrer ganzen

Tiefe allen Interessierten zugänglich zu machen.

Gewirkt hat er dabei nicht nur durch das Gespräch und durch seine

Vorträge, sondern auch durch Publikationen.

Sein 1995 erschienenes und bahnbrechendes Buch „Suiseki“ hat z.

B. mich erst zu der Beschäftigung mit Suiseki geführt.

Dieses Buch wurde ins Englische, ins Französische und ins

Spanische übersetzt, wie auch seine anderen Veröffentlichungen

international hohe Anerkennung gefunden haben.

Beispielhaft sei hier der „Bonsai Clubs International (BCI) Writers

and Photographers Award“ von 1998 genannt.

Willi Benz war international auch in einer Vielzahl von Gremien

tätig. Als Vizepräsident und langjähriger Präsident der European

Suiseki Association ist es auch sein Verdienst, dass sich die

Suiseki-Kunst auf europäischer Ebene weit verbreitet hat.

Sein besonderes Engagement in China wurde mit der Ernennung

zum Vizepräsidenten des „International Stone Appreciation

Museums“ honoriert.

Ebenfalls die Position eines Vizepräsidenten hatte Willi Benz in

der „International Stone Collection Association“ inne.

Bei der Wahrnehmung dieser vielfältigen Aufgaben scheute er

keinen Aufwand und es war ihm kein Weg zu weit.

Wir alle sind Schüler von Willi Benz gewesen.

Sein Lebenswerk zu würdigen, sind andere mehr befugt.

Im Jahre 2007 wurde Willi Benz der „Orden der aufgehenden

Sonne, goldene und silberne Strahlen“ verliehen, die höchste

japanische Auszeichnung, die ein Ausländer erhalten kann.

2009 folgte das Bundesverdienstkreuz am Bande, mit dem er

insbesondere für seine Verdienste um die Völkerverständigung

geehrt wurde.

Willi Benz ist nach langer schwerer Erkrankung im achtzigsten

Lebensjahr am 9. Dezember 2011 verstorben.

Die Lücke, die er hinterließ, ist nicht zu schließen.

Die Deutsche Suiseki-Gesellschaft ist sein Vermächtnis und sein

Auftrag an uns, die Suiseki-Kunst in Deutschland zu verbreiten und

weiterzuentwickeln.

Dr. Alwin Dietmair

© DSG e.V.
Willi Benz DSG e.V. Freude an Steinen